Hepatozoonose

Erreger

 

In Europa kommt nur Hepatozoon canis vor, ein Krankheitserreger, der zur Gruppe der Kokzidien gehört.

 

 

Überträger

 

Als Überträgerzecke nachgewiesen ist die Braune Hundezecke. Möglicherweise spielen aber auch andere Zeckenarten wie zum Beispiel die Igelzecke eine Rolle.

Die Übertragung erfolgt in diesem Fall allerdings nicht beim Blutmahl der Zecke sondern durch Zerbeißen und Abschlucken infizierter Zecken!

Auch die intrauterine Übertragung der Erreger von infizierten Hündinnen auf ihre Welpen ist möglich.

 

 

Vorkommen


Die Erkrankung ist in Südeuropa verbreitet, besonders in Süd- und Zentralspanien, auf den Kanarischen Inseln und in Portugal.

 

 

Inkubationszeit


zwei bis vier Wochen

 

 

Klinisches Bild

 

Subklinische, milde und lebensbedrohliche Verlaufsformen kommen vor.

Häufig erkranken junge Tiere, immungeschwächte Tiere und Tiere mit zusätzlichen Infektionen wie Staupe, Parvovirose, Toxoplasmose, Babesiose oder Leishmaniose. Der Verlauf ist eher chronisch und schleichend und führt zur zunehmenden Abmagerung und Schwächung der Patienten.

Wiederkehrendes Fieber, Appetitlosigkeit, Lymphknotenschwellungen, Durchfall, Erbrechen, Muskel- und Berührungsschmerzen sowie Bewegungsstörungen kommen vor.

 

 

 

Diagnose

 

Die Erreger können am einfachsten ab etwa der 5. Woche nach einer Infektion direkt im Giemsa gefärbten Blutausstrich oder auch im vorgefertigten Diff – Quick nachgewiesen werden. (Am besten gelingt der Nachweis aus dem 'Buffy Coat'). Relativ große, längsovale, 'brotlaibähnliche' Gebilde findet man in neutrophilen Granulozyten und in Monozyten.

Ein früherer Nachweis ist schwierig und gelingt nicht immer. Hepatozoen können dann nur in Gewebebiopsien von Lymphknoten, Knochenmark oder Muskulatur nachgewiesen werden.

Im Blutbild findet man häufig eine massive Leukozytose. Leukozytenzahlen von bis zu 150 000 /µl kommen vor. Dies kann – nach einem Auslandaufenthalt und entsprechender Krankheitssymptomatik – ein Hinweis auf eine Hepatozoonose sein.

 

 

Therapie

 

Eine spezifische Therapie ist bisher nicht möglich. Zum Einsatz kommen Sulfonamide, Baycox (Toltrazuril), Imizol und Carbesia (Imidocarb), Doxycyclin und Clindamycin.

Eine vollständige Heilung ist eher selten möglich. Häufig kommt es zu Rezidiven.

 

 

 

Prophylaxe

 

Auch bei dieser Erkrankung gilt es als sichersten Schutz, die Hunde nicht in gefährdete Gebiete zu verbringen.

Eine spezifische Prophylaxe ist nicht möglich. Geeignet ist die Verhinderung des Zeckenbefalls mit entsprechenden Ektoparasitika.

 

 

 

Zoonosegefahr


Eine Infektion des Menschen (Verzehr einer Zecke!) ist unwahrscheinlich.