Tenn heißt jetzt Tino und hat ein wundervolles Zuhause gefunden!
Liebe Frau Jasper!
Gestern war ich zu müde, um Ihnen zu schreiben, aber heute möchte ich Ihnen doch einen kurzen Bericht schicken:
Die Reise nach Argentona und zurück hat vorzüglich geklappt. Ich bin mit großer Freude, fast könnte man sagen mit Begeisterung empfangen worden. Alle waren so nett zu mir! Marcos hat mich
abgeholt und sofort ins Centro gebracht, wo Susanna extra auf mich gewartet hat, obwohl ihre Dienstzeit bereits zuende war. So konnte ich auch gleich Tenn-Tino begrüßen. Es war "Liebe auf den
ersten Blick".
Wir haben uns von der ersten Sekunde an ganz prächtig verstanden. Er durfte sofort mit mir sein kleines "Appartment" verlassen und wir haben uns ausgiebig begrüßt. Danach brachte ich ihn wieder in seine Box, was ihm natürlich nicht gefallen hat, und Marcos und Susanna chauffierten mich in das wunderbare Hotel und haben dort nochmals alles für mich geregelt. Dann konnte ich mich ausruhen und Punkt 16.00 Uhr holte mich José, der Leiter des Centro, in seinem BMW (!) ab und brachte mich wieder ins Tierheim. Dort habe ich die zwei Stunden bis zur Schließung mit Tino verbracht und bin auch mit ihm außerhalb des Centro spazieren gegangen. In Gegenwart der vielen anderen Hunde und der ständigen Bellerei war er sehr aufgekratzt, wurde aber, als ich mit ihm allein unterwegs war, zunehmend ruhiger. Susanna hat viele, viele Fotos gemacht. Vielleicht haben Sie ja schon einige erhalten. Nach 18.00 Uhr war ich kurz bei José und seiner Familie zu einem Bierchen und anschließend fuhr er mich durch den Ort, wo ich auch noch Gelegenheit hatte, in einem Keramikmuseum etwas einzukaufen. Ich aß dann im Restaurant des Hotels "fürstlich" zu Abend und wurde am nächsten Morgen, pünktlich um 9.00 Uhr von Jordi, der die Nacht über Bereitschaftsdienst hatte und von 22.00 Uhr bis 4.00 Uhr früh vier Hunde eingefangen hat, abholt und wieder ins Centro gebracht. Wir holten Tino dann zum letzten Mal aus seiner Box.
Susanna hat mir ein Freigehege zur Verfügung gestellt, wo ich ihn vor dem Flug noch einmal nach Herzenslust rennen lassen konnte. Dann habe ich ihn vor dem
Büro des Centro an einen Baum angebunden und dort hat er ganz lieb gewartet, bis ich mit Susanna die Formalitäten erledigt, das wunderschöne T-Shirt angezogen und die Halskette
angelegt hatte. Ich habe bei dieser Gelegenheit auch die beiden Tierschützer aus der Schweiz kennengelernt, die an diesem Morgen Polis und seinen kurzhaarigen, schwarzen Freund abgeholt
haben. Es gibt auch Fotos, auf denen wir alle zusammen abgebildet sind. Der Abschied war ganz lieb, aber ich war auch ein bisschen traurig, denn Spanien ist meine zweite Heimat und am liebsten
wäre ich gleich dort geblieben...
Jordi brachte uns zum Flughafen, hat dort die Box zusammengebaut und Tino und mich begleitet, bis auch ich in der Sicherheitskontrolle verschwunden bin...
In München sind wir mit "großem Bahnhof", will sagen bayerischer Flagge mit der Aufschrift "Willkommen Dahoam", frischem Wasser, einer guten Brotzeit etc., empfangen und sehr komfortabel nach
Hause gebracht worden.
TINO IST EIN PRACHTVOLLER HUND, SOWOHL WAS SEINE ÄUSSERE ERSCHEINUNG ALS AUCH WAS SEINEN CHARAKTER UND SEIN VERHALTEN BETRIFFT! Er ist von der ersten Minute an
sehr anhänglich und "verschmust", zudem ganz erstaunlich folgsam und er bescherrscht bereits mehrere Kommandos. Estrella sagte mir, er habe schon eine Hundeschule besucht, was man auch
merkt, denn er befolgt "sit" und "Platz", setzt sich von selbst zum Anleinen hin, wartet ruhig vor der Küchentür etc. Das Erstaunlichste aber ist, dass er beim Spaziergehen auf das Kommando
"espera" (warte) auf der Pfote umkehrt, hinter mir vorbeigeht und sich links von mir neben mein Bein setzt. Das hat nicht einmal mal "seliger Tommy" gekonnt! Außerdem ist er - was mich eigentlich
verblüfft - stubenrein!!! Auch daran merkt man, dass er schon einmal in einer Familie war. Treppensteigen kann er auch, aber noch nicht bei uns im Haus, da man durch die Stufen durchsehen kann,
und davor hat er offensichtlich noch Angst. Aber das kommt schon noch. Es eilt ja nicht.
So, liebe Frau Japser, jetzt wartet mein neuer Hausgenosse auf sein Abendbrot. (Er frisst übrigens in atemberaubendem Tempo! In ca. 20 Sekunden ist alles verputzt. Aber das ist halt der
Futterneid aus dem Tierheim. Er wird schon noch merken, dass ihm hier niemand was wegnimmt...)
Für heute herzliche Grüße
Elisabeth D. und Tino