Alter Hund? - Nein Danke!
Seit 12 Jahren hatten wir einen Gos d’Atura Mischling Skippy.
Ein verträglicher, aufgeweckter Hund, der uns viel Freude bereitete. Ihn hatten wir mit sechs Monaten „per Zufall“ auch aus Spanien aufgenommen. Niemand kannte vorher seine Rasse, doch unsere Tierärztin erkannte sie: er war ein Gosso Mischling.
Von da weg wussten wir (mein Mann und ich) wir wollen nur noch einen Gos d’Atura sei es ein reinrassiger oder ein Mischling.
So habe ich oft und regelmässig die Webseite des deutschen Clubs Gos d’Atura e.V. besucht.
Eigenartigerweise suchte ich im März 2013 intensiver, hatte auch einen 7jährigen Hund im Radar, als plötzlich „Max“ als Notfall ausgeschrieben war.
Er suchte einen Platz, weil er wegen seines Alters von den Besitzern einfach ins Tierheim abgeschoben worden war.
Dort fand er sich nicht zurecht und war todunglücklich.
Das lasen wir im Bericht.
Mein Mann hat es sich nicht lange überlegt, er stimmte dem Zweithund sofort zu. Nun hiess es unseren Vermieter fragen. Der hat grosszügigerweise auch sofort sein ok gegeben. Er, der eigentlich keine Hunde in seinen Immobilien haben wollte.
Es war ein Sprung ins kalte Wasser.
Würde Skippy Max akzeptieren und Max Skippy?
Was wenn Max nicht stubenrein war?
Und falls er aggressiv reagiert?
Was wenn er ein Kläffer ist?
Was, wenn…
Doch wir wussten, wir nehmen ihn. Auch wenn vielleicht viel Arbeit damit verbunden sein würde. An Tierarztkosten dachten wir nie. Denn Skippy hat uns da keine Probleme gemacht.
Dann war es soweit: Wir holten Ende März ein stinkendes, verfilztes, abgemagertes Häufchen Elend Nachts in Frankreich ab.
Zuerst hiess es: ab ins Bad
(viel später erfuhr ich von einer Nachbarin, dass der Gestank auch für die Mitmieter lange wahrnehmbar gewesen war.)
Nach einem Sonntag, den wir mit Scheren seines Felles verbrachte, hatten wir einen Prachtskerl von einem Hund. Keine der Befürchtungen ist eingetroffen.
Er war von Anfang an einfach lieb, ruhig aber doch aufmerksam und extrem gelehrig. Und schon bald wieder fit.
Skippy und Pacco, wie er gleich danach hiess, verstanden sich auf Anhieb. Sie teilten sogar die Knochen miteinander.
Skippy war im März schon todkrank. Wir wussten es nicht. Aber ob wir es gespürt haben?
Skippy wich mir seit dem März aus. Im August war es dann traurigerweise so weit: er wurde urplötzlich so apathisch, das wir ihn einschläfern lassen mussten (ein Lebertumor blutete in den Bauchraum).
Pacco hat seither keine seiner Knochen mehr angerührt. Doch bald merkte dieser intelligente und liebe Hund, dass er der King im Hause ist. Und das geniesst er. Dieser verschmuste Schatz.
Und wir? Wir würden sofort wieder einen alten Gosso zu uns nehmen. Das genaue Alter ist unklar: 10-13 Jahre sind es aber schon, die auf dem Buckel hat. Sein Fell ist nachgewachsen, er hat Schwyzerdütsch gelernt und er ist einfach unser grosser Liebling.
Bei uns heisst die Devise seither: Alter Hund? Ja gerne!!!
Brigitta F.-E. mit Pacco und Familie