Alter Hund? - Nein danke!

Wir haben im Jahr 2010 nach einem riesengroßen Nervenkrieg (der zu unseren Gunsten gut ausging) beschlossen, unserer Hündin Kira (Gos d’Atura Mix)einen 2. Hund an die Seite zu stellen. Nach einer Suche im Internet landeten wir mehr zufällig auf der Seite www.gosdatura-catala.com. Da sah ich Leo/damals Drako- er war damals 10 Jahre alt, zum ersten Mal.

Er entsprach auch unserem äußeren Suchbild-heller Hund- denn Kira kann nicht mit dunklen Hunden und wir wollten keinen Zank und Streit. Aber was mich störte war sein Alter. 10 Jahre??? Meine Kira war damals 1 Jahr und wollte ständig spielen. Der Altersunterschied war mir dann doch enorm und so hab ich gedacht, "es wird sich schon jemand anderes finden, der ihn nimmt".

So suchten wir weiter auf der Seite, fanden aber keinen Hund, der für uns in Frage kommen sollte und landeten schließlich auf der Seite eines anderen Vereins. Über diesen haben wir dann unsere Pheeby aus Spanien adoptiert.

Pheeby ist kein Gos, aber eine helle Hündin  von ca. 3 Jahren und sie und Kira sind mittlerweile unzertrennlich.

Aber ich gebe auch zu, dass ich immer mal bei der Gossi- Seite nachsah und dann froh war, dass Drako doch noch eine Pflegestelle in Deutschland gefunden hatte. Ein paar Wochen später wurde Drako von seiner Pflegestelle adoptiert .

Im Frühjahr 2011 war auf einmal Drako wieder auf der Suche nach einen zu Hause. Was war geschehen????

Wir wollten ohnehin zu unserem ersten Gossi-Treffen und dort wollte ich eigentlich Nachforschungen anstellen.

Da ich aber auch im Forum angemeldet bin, hab ich dort seine Geschichte erfahren: Sein neues Herrchen war überraschend an einem Herzinfarkt gestorben und die Lebensgefährtin konnte ihn nicht behalten, weil sie selbst eine sehr lebhafte Hündin hat und auch gesundheitlich etwas angeschlagen ist.

Drako hätte schlimmstenfalls dann ins Tierheim gemusst und was das bedeutet für einen alten Hund kann man sich ja denken.

Mich hatte das nun sehr betroffen und nach einer schlaflosen Nacht war mir klar, dass ich nun Drako ein Zuhause (erst einmal Pflegestelle) geben möchte. Aber wie sollte ich es meinen Mann beibringen????

Mein Arbeitskollege hat mir Mut zugesprochen und da ich immer schon einen Gossi haben wollte, hab ich meinen Mut zusammen genommen und meinen Mann auf der Autobahn zu unseren 1. Gossi- Treffen gefragt, ob wir Drako ein vorrübergehendes zu Hause geben wollen. Und was soll ich sagen?? Mein Mann sagte sofort zu und meine Bedenken waren umsonst.

Bei den Treffen erfuhr ich dann von Frau Jasper so einige Details zu Drako und erhielt auch die Tele- Nr. von der Lebensgefährtin. Wieder zu Hause wurde auch gleich telefoniert, denn wir wollten ihm zu Ostern 2011 zu uns holen. Denn da waren wir ein paar Tage zu Hause und er könnte sich so einigermaßen hier einleben, bevor wir wieder in unseren Alltag gehen.

Karfreitag fuhren wir mit unseren Damen Richtung Hannover um Drako abzuholen. Gegen Mittag waren wir dann auch dort und er und unsere beiden Mädels verstanden sich auf Anhieb. Ich war auch fasziniert von ihm und ich wusste da schon, dass er nicht wieder bei uns auszieht.

Gegen Abend waren wir wieder zu Hause und es war so, als wäre er schon immer bei uns. Die Mädels haben ihn gleich als Chef angenommen und er passt wahnsinnig auf seine beiden Damen auf. Als Erstes änderten wir aber seinen Namen, denn Drako hört sich doch etwas gruselig an und von da an heißt er nun Leo.

Nun heißt es immer: Alter Hund hat dann diese Krankheit und jenes Zipperlein.

Sei es einfach nur Glück oder wir haben eine Ausnahme, aber Leo hatte bis auf einen Durchfall bis jetzt nichts weiter.

Kira ist fast 10 Jahre jünger und war schon mehrmals krank. Das nur zum Thema: alter Hund = krank.

Im Juni 2011 haben wir dann beschlossen, ihn zu adoptieren, weil er bis dahin auch nicht eine Anfrage hatte. Wir nehmen an, wegen seines Alters. So darf er bei uns bleiben und wird nicht noch x- Mal hin und her geschoben.

Wir haben jetzt 2012 - Leo ist mittlerweile 12 Jahre alt. Aber er ist nach wie vor fit und von seinen Alter merkt man nicht viel.

2 Mal im Jahr gehen wir auf unser Gossi- Treffen und selbst da läuft er die kilometerlangen Wanderungen locker mit. Nagut, spielen tut er nicht mehr mit den beiden Mädels. Er liebt es im Gras zu liegen, wenn die beiden  im Garten toben. Aber wehe es heißt: “Wir gehen jetzt Gassi“- dann möchte er laufen und kann es nicht erwarten, dass es endlich losgeht.

Ich finde ihn einfach nur toll und wenn ich damals nicht solche Vorurteile gehabt hätte, dann wäre er schon früher bei uns eingezogen. Aber vielleicht war es das berühmte Schicksal und es sollte so sein, dass ich meine Einstellung noch mal überdenken sollte.

Evy und Kersten mit Kira, Pheeby und Leo (Drako)